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Weihnachten finden statt – allen Widrigkeiten zum Trotz
Das Krippenspiel der Krankenpflegeschülerinnen und -schüler gehört seit Jahrzehnten zum Weihnachtsfest im Diakoniewerk Martha-Maria. In diesem Jahr wurde daraus ein Kurzfilm.
Alle Hotels geschlossen oder nur nach Voranmeldung zu nicht touristischen Zwecken nutzbar. Wie sollen da Joseph und seine schwangere Frau Maria eine Herberge finden? Hochtrabende Könige, die dem Stern hinterhereilen und von Herodes dazu benutzt werden sollen, ihm den Weg zum Kind zu zeigen. Hirten, die zweifeln und deren größtes Problem ist, ob ein Engel auf einem Handyfilm überhaupt gut rauskommt. Engel, die die Geduld verlieren, und Geschenke an das Kind, die eher praktischer Natur sind.
Das ist in Kürze die Geschichte, die Christiane Westphal erdacht und zu einem Krippenspiel verarbeitet hat. Die Vorsitzende der Mitarbeitervertretung im Diakoniewerk Martha-Maria studiert seit drei Jahren mit den Schülerinnen und Schülern der Martha-Maria-Fachschule für Pflege in Nürnberg das traditionelle Weihnachtsspiel ein, das bei der Unternehmensweihnachtsfeier vorgeführt wird. 2020 fiel die Feier aus, das Krippenspiel wollten die jungen Leute trotzdem aufführen.
Also engagierte Christiane Westphal mit Unterstützung des Vorstands ein Filmteam. Mit viel Herzblut, Zeit und Einsatz entstand der erste Krippenspiel-Film in der Geschichte des Diakoniewerks. „Corona ist real und da. Es schränkt uns in zu vielen Lebensbereichen zu sehr ein“, erklärt die MAV-Vorsitzende. „Was wir aber auf unabsehbare Zeit lernen müssen ist, mit der Pandemie zu leben! Und damit zu leben, bedeutet nicht Dinge abzusagen und unter den Tisch fallen zu lassen, sondern nach anderen Möglichkeiten zu suchen, wie wir bisher geliebte Gewohnheiten neu definieren und stattfinden lassen können – nur halt in neuem Gewand.“
Harte Arbeit und Spaß
Das Ergebnis ist seit Mitte Dezember online und begeistert: „Mit diesem Film zeigen wir den Menschen, dass Martha-Maria seine Tradition nicht fallen lassen möchte“, erzählt Joseph-Darsteller Jochen Seifert. „Und das ist uns meiner Meinung nach mit harter Arbeit, Spaß und ein wenig von allem anderen sehr gut gelungen.“
Tamara Wittmann, die in die Rolle eines Engels geschlüpft ist, erklärt: „Gerade in diesen Zeiten finde ich es gut, den Blick nicht nur auf die Beschränkungen zu erheben, sondern auf die Hoffnung zu richten. Auf den Menschen, der in der Krippe lag. Denn dieser ist heute noch an unserer Seite, um uns beizustehen.“
„Ich bin total stolz auf unsere Auszubildenden, die das Wagnis Film mitgegangen sind“, sagt Christiane Westphal, „die sich in der heutigen Zeit darauf einlassen, einen Film zu drehen, in dem die Weihnachtsgeschichte realer ist, als unsere Generation das bisher kannte.“
„Die Weihnachtsgeschichte ist von Anfang an eine Geschichte, die sich ereignet gegen lauter widrige Umstände und feindliche Gegebenheiten“, erklärt Dr. Hans-Martin Niethammer, der Vorstandsvorsitzende des Diakoniewerks Martha-Maria. „Und gerade so kommt Gott zu den Menschen. Er lässt sich dabei durch nichts abbringen.“